Mobbing-Liste und
Mobbing-Tagebuch
Mobbing-Liste (nach Leymann)
Wie führt man ein Mobbing-Tagebuch?
Beispiel für ein Mobbing-Tagebuch
Mobbing-Liste nach
Leymann
1
|
Der
Vorgesetzte schränkt die Möglichkeiten ein, sich zu äußern
|
2
|
Man wird ständig
unterbrochen
|
3
|
Kollegen
schränken die Möglichkeiten ein, sich zu äußern
|
4
|
Anschreien
oder lautes Schimpfen
|
5
|
Ständige
Kritik an der Arbeit
|
6
|
Ständige
Kritik am Privatleben
|
7
|
Telefonterror
|
8
|
Mündliche
Drohungen
|
9
|
Schriftliche
Drohungen
|
10
|
Kontaktverweigerung
durch abwertende Blicke und Gesten
|
11
|
Kontaktverweigerung
durch Andeutungen, ohne dass man etwas direkt ausspricht
|
12
|
Man spricht
nicht mehr mit dem/der Betroffenen
|
13
|
Man lässt
sich nicht ansprechen
|
14
|
Versetzung
in einen Raum weitab von den Kollegen
|
15
|
Den
Arbeitskollegen wird verboten, den Betroffenen anzusprechen
|
16
|
Man wird wie
>>Luft<< behandelt
|
17
|
Hinter dem Rücken
des Betroffenen wird schlecht über ihn gesprochen
|
18
|
Man
verbreitet Gerüchte
|
19
|
Man macht
jemanden lächerlich
|
20
|
Man verdächtigt
jemanden, psychisch krank zu sein
|
21
|
Man will
jemanden zu einer psychiatrischen Untersuchung zwingen
|
22
|
Man macht
sich über eine Behinderung lustig
|
23
|
Man imitiert
den Gang, die Stimme oder Gesten, um jemanden lächerlich zu machen
|
24
|
Man greift
die politische oder religiöse Einstellung an
|
25
|
Man macht
sich über das Privatleben lustig
|
26
|
Man macht
sich über die Nationalität lustig
|
27
|
Man zwingt
jemanden, Arbeiten auszuführen, die sein Selbstbewusstsein verletzen
|
28
|
Man
beurteilt den Arbeitsplatz in falscher oder kränkender Weise
|
29
|
Man stellt
die Entscheidungen des Betroffenen in Frage
|
30
|
Man ruft ihm
obszöne Schimpfworte oder andere entwürdigende Ausdrücke nach
|
31
|
Sexuelle Annäherungen
oder verbale sexuelle Angebote
|
32
|
Man weist
den Betroffenen keine Arbeitsaufgaben zu
|
33
|
Man nimmt
ihm jede Beschäftigung am Arbeitsplatz, so dass er sich nicht einmal selbst
Aufgaben ausdenken kann
|
34
|
Man gibt ihm
sinnlose Arbeitsaufgaben
|
35
|
Man gibt ihm
Aufgaben unter seinem eigentlichen Können
|
36
|
Man gibt ihm
ständig neue Arbeitsaufgaben
|
37
|
Man gibt ihm
>>kränkende<< Arbeitsaufgaben
|
38
|
Man gibt ihm
Arbeitsaufgaben, die seine Qualifikation übersteigen, um ihn zu
diskreditieren
|
39
|
Zwang zu
gesundheitsschädlichen Arbeiten
|
40
|
Androhung körperlicher
Gewalt
|
41
|
Anwendung
leichter Gewalt, zum Beispiel um jemandem einen >>Denkzettel<< zu
verpassen
|
42
|
Körperliche
Misshandlung
|
43
|
Man
verursacht Kosten für den Betroffenen, um ihm zu schaden
|
44
|
Man richtet
physischen Schaden im Heim oder am Arbeitsplatz des Betroffenen an
|
45
|
Sexuelle
Handgreiflichkeiten
|
Wie führt man ein
Mobbing-Tagebuch?
Wie oben bereits ausgeführt enden Mobbing Fälle sehr häufig in einem
arbeitsrechtlichen Prozess. Hier ist ganz entscheidend, dass das Mobbing-Opfer
die vorgefallenen Mobbing Handlungen konkret beschreiben kann. Dazu sollte ein
sog. Mobbing - Tagebuch angelegt werden. Dies ist im Falle einer Eigenkündigung
auch gegenüber dem Arbeitsamt wichtig, denn wenn nicht nachgewiesen werden
kann, dass die Eigenkündigung nicht mutwillig erfolgt ist, kann das
Arbeitslosengeld für einen gewissen Zeitraum (3 Monate) gesperrt werden. Das
Tagebuch kann hier als Beleg dafür dienen, dass die Eigenkündigung durch nicht
mehr zu ertragende Mobbing-Handlungen begründet ist.
Daher in einer Tabelle aufführen:
| Datum |
| Uhrzeit |
| Was ist passiert (siehe Mobbing Liste) |
| Wer hat gemobbt |
| Wie habe ich mich dabei gefühlt (Peinlichkeit, gedemütigt, verzweifelt,
Schuldgefühle, unsicher, hilflos, sprachlos, Angst, nervlich am Ende...) |
| Wie hat sich dies (auch körperlich) ausgewirkt? (Angstschweiß, Kopfweh,
Bauchweh, Schlafstörungen, Essstörungen, Verdauungsstörungen,
Lustlosigkeit, Wut, Bluthochdruck, Herzrythmusstörungen,
Niedergeschlagenheit...) |
Beispiel für ein
Mobbing-Tagebuch
10.01.2000 08.30 |
Ich erscheine im Büro.
Man sagt mir ich sei auch mal an
der Reihe mit Kaffee kochen. |
Sprachlosigkeit |
- |
Kollegin
|
11.01.2000 12.00 |
Ich will zur Mittagspause. Man
sagt mir um diese Zeit könne ich
nicht mehr gehen, man habe die Zeiten
geändert. Ich sei nun erst um 13.30 an der Reihe. |
Wut, schockiert, sprachlos |
Bluthochdruck |
Kollegen
|
11.01.2000 14.15 |
Ich erscheine im Büro. Die Kollegen hören auf zu sprechen, schauen sich grinsend an. |
Angst, Zweifel, |
Niedergeschlagenheit, fehlende Motivation
|
Kollegen
|
14.01.2000 13.00 |
Ich soll zum Chef kommen. Er
erklärt mir, die Abteilungsleiterin
habe sich mehrfach über meine fehlende
Motivation und Leistung beschwert. Zudem spräche ich die Pausenzeiten
nicht mit anderen ab. |
Angst, peinlich,
hilflos, |
Ess- und
Schlafstörungen
|
Vorgesetzte, Chef |
17.02.2000 12.00 |
Man fragt mich nicht, ob ich mich
Geschenk einer Kollegin beteiligen
will. Auf Nachfrage: die legt auf Deine Beteiligung bestimmt keinen Wert, ihr versteht euch doch
eh’ nicht. |
Schockiert, unsicher |
Trauer, Gefühl
ausgegrenzt zu sein, Unkonzentriertheit |
Vorgesetzte |
Und so weiter. |
|
|
|
|
Das Tagebuch
sollte so genau wie möglich geführt werden.
Alle Angaben wurden
nach bestem Wissen zusammengestellt, sind aber ohne Gewähr!
|